Fayas Tagebuch -Juli 2014

29. Juli 2014:

Alle sagen, ich wäre aber groß geworden! Stimmt - meine Füße sind länger geworden.

Mein Fell wird am Rücken immer heller und die silbergrauen Haare fangen jetzt schon an meinen Schultern an.

Ich habe inzwischen verschiedene Spitznamen: Überläufer, Tasmanischer Teufel, Kleine, Raubtiger, Nervensäge, Mädele - aber immer sagen sie es mit einer Stimme, daß ich weiß, jetzt kann ich mir Streicheleinheiten abholen!

Und meinem Charme und meinem hübschen Gesicht bekomme ich jeden dazu, mich zu streicheln. Allerdings kommt dann manchmal mein Schalk durch und ich nutze die Gelegenheit um ein bißchen frech zu sein...

 

Heute habe ich mit Hanny und Phelan auf einer großen Wiese getobt. Die beiden sind aber immer noch viel schneller wie ich. Und sie können Kurven rennen. Das muss ich noch lernen...

Zu Phelan werde ich immer frecher. An seinen langen Ohren kann man so schön ziehen.

Anne schüttelt immer den Kopf und meint, er wäre zu gutmütig. Und manchmal hält sie mich dann fest, oder nimmt mich an die Leine.

Bin ich nicht ein Prachtmädchen?

24. Juli 2014:

"Wie? Noch so klein und schon graue Haare?" - viele Menschen lachen leise, wenn sie meine Haare am Rücken sehen.

Aber warum, das weiß ich nicht. Anne hat doch auch ein paar graue Haare, allerdings am Kopf und lange nicht so viele wie ich!

Ich habe meine am hinteren Teil des Rückens.

 

21. Juli 2014:

Wie die Zeit vergeht... Jetzt bin ich schon 2 Wochen hier auf der Schwäbischen Alb bei Anne und Oli.

Gestern morgen wurde es wieder spannend! Als ich mit Anne in den Garten ging, war da plötzlich ein ganz anderer Geruch. Ich schnüffelte ganz intensiv an der Spur und bin ihr nach. Nach etwa 1 m habe ich sie verloren, aber dann wieder gefunden und dann war da die Ursache des Geruchs. Ich habe den komischen Stecken geschnappt und bin ganz schnell davon um ihn genauer zu untersuchen. Anne hat sich gefreut und dann versucht mir den "Rehfuß" wieder wegzunehmen. Das fand ich gar nicht klasse. Aber mit ein bißchen Futter habe ich dann getauscht.

Heute waren wir in einem anderen Haus. Dort hat es aufregend gerochen!! Es waren mehrere Menschen da, alle habe mir gestreichelt. Dann hat mich plötzlich etwas gepickst. Das war gemein. Aber die Gerüche waren alle so spannend, daß ich das gleich wieder vergessen habe. Dann durfte ich noch so eine Paste schlecken. Die Frau in Weiß meinte, daß ich "erst nächstes Jahr wieder zum Impfen kommen muss". Keine Ahnung, was sie damit meint...

Mit Phelan kann ich inzwischen ganz toll spielen!

 

 

19. Juli 2014:

Es ist viel zu heiß! Für alles. Phelan und ich liegen nur rum, schlafen oder dösen.

Aber dann kam Anne auf die (doofe) Idee, daß ich dringend ein Bad brauche. Nicht in einer Pfütze. Das habe ich die letzten Tage Phelan schon fleißig nach gemacht, vor allem in den schön kühlen Schlammpfützen.

Nein, in der DUSCHE! Mit Shampoo!

Phelan mußte zwar mit rein, um mir zu zeigen, daß da nichts schlimmes passiert - und es war auch nicht schlimm - nur ich WOLLTE nicht! Aber das trockenrubbeln war dann wieder ok und danach gab es was leckeres zu kauen. Da war ich wieder versöhnt.

 

Heute morgen ist Anne mit mir in den Wald gefahren und hat nur mich aus dem Auto geholt. Dann sind wir ein kleines Stück gelaufen, da hat es plötzlich ganz komisch und gleichzeitig interessant gerochen!

Der Waldboden war an manchen Stellen aufgewühlt und der interessanteste Geruch kam von Stellen knapp daneben. Ich bin aus dem Schnüffeln gar nicht mehr rausgekommen.

Dann wurde der Geruch mehr und mir wurde es etwas zu unheimlich. Ich wolle Phelan zur Unterstützung holen. Aber Anne hatte mich an der Leine. Sie hat nett zu mir geredet. Da habe ich mich hingesetzt und nachgedacht. Sie hat gewartet. Und dann hat mich der Geruch doch wieder angezogen und wir haben gemeinsam noch ein ganzes Stück erkundet. Es war sehr spannend für mich und Anne hat mich viel gelobt und immer von "Wildschweinen" geredet.

Ich glaube, ich habe es gut gemacht.

 

18. Juli 2014:

Es ist ziemlich warm... mittags ist es mir zu heiß! Ich liege am liebsten auf den kalten Fliesen, was Anne gar nicht mag. Oder draußen im Hof, direkt neben dem Wassereimer.

Und zum ersten Mal darf ich mich richtig an Phelan ankuscheln und ihn als Kopfkissen benutzen.

Anne schüttelt ständig den Kopf, wie gutmütig Phelan ist. Ich finde es toll! Am liebsten ziehe ich an seinen langen Ohren oder gehe im an die Kehle. Aber auch am Schwanz ziehen ist lustig. Allerdings erst abends, wenn es kühler ist.

 

 

16. Juli 2014:

Juhu!! Gestern hat Phelan zum ersten Mal mit mir gespielt! Fotos dazu findest du hier.

Zuerst hat er sich im Gras gewälzt, was ich lustig fand und so habe ich ihn angebellt. Da hat er doch tatsächlich zurück gebellt. Und dann haben wir spielen angefangen.

 

Manchmal sind die Menschen schon komisch... sie sagen "Steiff"-Bärchen, Haifisch, Schuhmonster und freche Socke zu mir. Warum wohl?

Die Koordination meiner Beiner funktioniert auch immer besser. Na ja, meistens...

 

Ich muss lernen, daß Menschen empfindlicher sind als Hund oder zumindest als ich. Sie sagen NEIN, wenn ich sie zum spielen auffordere und dabei in die Füße, Zehen, Waden oder Hände beiße. Auch wenn ich sie nur ein bißchen zwicke, mögen sie das nicht.

Aber ich habe auch gelernt, wie schön es ist, wenn sie mich ganz in Ruhe streicheln. Am Kopf und Rücken habe ich das ja schon gekannt. Aber auch am Bauch und meinen Beinen, an den Ohren, einfach überall kann ich das immer besser genießen und dabei entspannen.

15. Juli 2014:

Das schnelle Rennen (galoppieren) funktioniert immer besser! Letzte Woche bin ich noch über meine eigenen Füße gestolpert, wenn ich mehr wie 2-3 Meter schnell gerannt bin.

Ich will so schnell wie Hanny und Phelan werden!

 

14. Juli 2014:

Hicks. Immer nach dem Essen bekomme ich diesen - Hicks - blöden Schluckauf! Hicks. Das macht keinen Spaß.

11. Juli 2014:

Ich habe eine neue Ecke im Garten erkundet. Aber dann waren da so brummende Fliegen, die mir um den Kopf geschwirrt sind und plötzlich hat es ganz arg gestochen. Anne kam sofort um mir zu helfen und hat die "Bienen" von meinem Kopf verscheucht. Danach habe ich mich in Phelans Korb gelegt und bin nicht mehr raus. Zumindest hatte ich das vor. Aber als ich nach dem Schlafen wieder aufgewacht bin, hatte ich diesen Vorsatz schon wieder vergessen. Allerdings war jetzt diese Ecke des Gartens mit einem Zaun abgesperrt und Anne hat ein kleines bißchen geschimpft, als ich versucht habe durch diesen Zaun zu schlüpfen...

Ich werde jetzt gegenüber Phelan etwas mutiger. Und habe schon versucht an seinem Fell zu ziehen. Er findet das nicht lustig, läuft aber einfach weg. Dann kann ich es nochmals versuchen.

 

 

8. Juli 2014:

Es regnet. Und regnet.

Wasser von unten ist ja lustig, aber von oben habe ich jetzt genug!

Vorhin habe ich auf einer Wiese 3 komische Tiere gesehen. Hunde waren es nicht! Sie waren größer wie Menschen und sind plötzlich über die Wiese gerannt. Zuerst habe ich mich sehr erschrocken, dann habe ich sie fleißig verbellt! Aber ein bißchen unheimlich waren sie mir trotzdem...

 

8. Woche - Die ersten Tage im neuen Zuhause

Diese ersten Tage sind sehr spannend! Ich sehe viel neues und muss viel kennenlernen. Wir haben auch schon ein paar "Spaziergänge" gemacht. Auf die nahe Wiese oder mit dem Auto und dann im Wald.

Die Menschen sind alle super nett zu mir und bringen mir tolle Kauknochen, die ich dann gleich verstecke - unter der Hecke, zwischen den Steinen und im hohen Gras.

 

Autofahren kann ich auch schon gut. Egal, ob ich vorne im Fußraum der Beifahrer bin oder hinten im Kofferraum mit Phelan sitze. Darüber freut sich Anne sehr.

 

Und vorhin ist Phelan das erste Mal nicht gleich beleidigt weg gegangen, als ich gekommen bin. Vielleicht spielt er ja doch irgendwann mit mir...

Am besten kann ich aber auf Elchjagd gehen! Als er zum ersten Mal aufgetaucht ist, habe ich mich sofort auf ihn gestürzt, ihn geschnappt und geschüttelt! Er ist meine Lieblingsbeute und Anne ist immer sehr stolz, wenn ich ihn wieder geschnappt habe und ihn ihr bringe.

Wasserschüsseln sind toll. Ich kann plantschen, eine Maul voll mitnehmen und baden. Aber was ist ein "Vogelbad"??

 

Im Haus gibt es auch viel zu erleben. Da gibt es eine Kiste, die über den Boden kriecht und viel Lärm macht. Sie hat einen langen Rüssel und Anne kämpft mit ihr. Noch halte ich lieber etwas Abstand. Aber als dann Anne mit einer Gerät kämpfte, das keine Geräusche gemacht hat und auf dem Boden hin und her sprang, habe ich ihr meinen Mut gezeigt. Ich habe das Ding gestellt, verbellt, angegriffen und geschnappt. Es war nass und schmeckte scheußlich, aber ich habe mich davon nicht abhalten lassen. Auch nicht davon, daß ich plötzlich die ganze Zeit gerutscht bin und der ganze Boden feucht war.

Nachts schlafe ich immer noch in meiner Schlafbox, wo ich mit meinem Elch auch manchmal kurz "alleine bleiben" übe. Aber ich bin ja nicht alleine, mein Elch ist bei mir. Aber das verrate ich nicht.

Ansonsten schlafe ich tagsüber überall wo es mir paßt.

Nur wenn ich vormittags bei Hanny bin, mag ich meine Schlafdecke aus der Box. Dann läßt es sich einfacher einschlafen.